30. Mai 2012

Warum ich nicht mehr zählen möchte

Layana hat gefragt, "Zählen willst du nicht?"

Richtig. Hier jetzt die Begründung, da meine Antwort gestern Nacht durch unvorsichtiges Betätigen der Zurücktaste im Nirvana verschwunden ist...

Ich habe gezählt. Kalorien, jegliche Art von Punkten, Fett und was es nicht so alles gibt.

Anstrengend oder nervig (wie die meisten annehmen) war es nicht, ABER es hat mein emotionales Verhältnis zu Essen verschlimmert.

Zählen verstärkt den Belohnungsaspekt

Essen als Belohnung, wer kennt es nicht. Wenn man jetzt zählt, kommt folgendes hinzu:
Erst hungern, um sich dann etwas "gönnen" zu können.
Übelster Starve-Binge Kreislauf, wie er im Buche steht.

Und wenn man sich mit einem Tag ohne Zählen für etwas belohnt, ist das der Freifahrtschein schlechthin.

Hatte am Ende zwar immer einen zählfreien Montag (Refeed ^^), da bin ich dann aber auch regelmäßig völlig über sie Stränge geschlagen, um emotionale Essbefriedigung für den Rest der Woche schon mal anzusammeln.
6 Tage sind lang.

Wenn dazuwischen nicht irgendwelche Erfolge kommen, für die man sich dann mit Essen belohnt.
Besonders absurd eigentlich: ich habe x kg abgenommen, jetzt kann ich mal so richtig essen.

Der "jetzt ist's auch egal"-Effekt

Wenn man dann schon mal aus dem System fällt, dann macht man es so richtig.
Über die angestrebte Zahl drüber? Jetzt erst recht!

Weil der Tag ja eh schon nicht mehr perfekt ist, werden dann aus einem Grillwürstchen zuviel schnell ein paar Kilo Fleisch, ein Liter Soße und ein Bottich Nachtisch zuviel, vom Alkohol ganz zu schweigen.

Permanent schlechtes Gewissen

Da muss ich nicht mehr viel zu schreiben. Essen = böse, da man dann was vom Tagesbudget abziehen muss.

Völlige Ignoranz dem Körper gegenüber

Hunger, aber Budget schon aufgebraucht? Sorry Körper.
Hunger, aber für später zum Essen eingeladen? Sorry Körper.

Oder auch das Gegenteil (oft wird ja empfohlen, die zur Verfügung stehenden Einheiten auch wirklich zu essen):

Kein Hunger, aber noch Einheiten übrig? Sorry Körper.

Fazit

Ich kenne einige Leute, die extrem gut mit Punkten oder Kalorienzählen abgenommen haben, und ich weiß auch, dass am Ende die Kalorienbilanz zählt, aber ich will eine gute Kalorienbilanz erreichen, ohne mich dabei immer zu stressen, wenn es um Essen geht, und ich will essen, um mich zu ernähren, nicht um mich zu belohnen.

Das wird noch ein hartes Stück Arbeit.

1 Kommentar:

  1. hi,
    schön das du dieses Thema mal so ausführlich angeschrieben hast.
    Das ist mir so noch nicht aufgefallen. Ich habe z.B. ein PP Budget von min. 34 PP bis höchstens 41 PP. Ich setze mich natürlich auch dahin und schaue was ich essen KANN und was ich essen WILL. Es ist nicht so das ich mir denke "Boa, den Müll muss ich jetzt essen, das will ich nicht, lieber xxx aber das darf ich nicht!"
    Ich rechne mir halt meine PP auf 3 Mahlzeiten um und lase ein paar wenige für SPielraum wie z.B. ein Stück Schoki, einen Eiskaffee etc. Und ich esse richtig gute Portionen. Das ist manher nciht der Diät macht. Und cih nehme ca. 2 kg die Woche ab.

    Man sollte schon seine Grundnahhrungsaufnahme einstellen. Anstelle die Vollfettprodukte, Fettreduzierte Produkte nehmen. Sowas sollte dann auch beibehalten werden.
    Belohnen mit Essen, teilweise falsch. Ich mache es z.B. so, wenn ich gut abgenommen habe und ich fleißig Sport gemacht habe, gibts dann mal ein schönes Rindersteak mit was dazu. So Süßkram oder sowas habe ich mir abgewöhnt und wenn es doch mal sein muss, ist es keine Belohnung, dann esse ich es weil ich es will und nicht um mich zu belohnen.
    So ein Zählsystem gibt einem i-wie Halt.

    Kein Hunger aber noch Zahlen übrig? Dann muss mal so kalkulieren das man nix übrig hat.

    Budget leer aber noch Hunger? Wenn man richtig koordiniert passiert das nciht und wenn doch, dann isst man halt eine Kleinigkeit. Obst, Gemüse, Salat oder auch eine SCheibe Brot. Habe cih oft gemacht und am anderen tag entweder was abgenommen oder mal 3-4 Tage nix. AUch nciht schlimm.

    Aus dem Budget fallen? Meinst du jetzt eine Fressattacke oder so? Ich finde man sollte sich schon im GRiff haben. Man sollte sich fragen ob man wirklich abnehmen will oder nicht. Manchmal denke cih mir: lieber Lasagne und Schoki und mit nem Buch auf der Couch als Gesundes Essen, Obst und ne Stunde Sport. Mittlerweile mache ich alles: WW Budget einhalten, esse Schoki und auch mal Knabberzeug, liege auch mal nen ganzen Tag a.d. Couch und mache mind. 3x die Woche Sport.
    Von nix kommt nix, leider.

    Belohnen sollst du dich auch nicht. Hast du noch Unterlagen von WW? Dann setzt dich einfach mal eine Stunde dahin und rechne dir aus wie ein gesunder, leckerer Tag aussehen würde.
    Wenn du das absolut nciht mehr willst, was willst du dann?

    LG

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